Deutsche Rheumastiftung verleiht Projekt- und Ideenpreise 2025 für herausragende wissenschaftliche Ansätze in der Rheumaforschung
Berlin, 14.11.2025 – Heute verleiht die Deutsche Rheumastiftung in Berlin drei Projektpreise und drei Ideenpreise an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich Rheumatologie und klinischer Immunologie. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Stiftung Forschungsarbeiten, die einen klaren Nutzen für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen versprechen und neue Wege in der Versorgung und Prävention eröffnen. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Festaktes der Deutschen Rheuma-Liga im Hotel Leonardo Royal Berlin Alexanderplatz statt. Die Projektpreise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert, die Preise für den Ideenwettbewerb mit je 3.000 Euro.
Der erste Projektpreis verleiht die Deutsche Rheumastiftung an PD Dr. med. Johannes Knitza (Gießen und Marburg) gemeinsam mit Peter Böhm und Max Müller (beide Berlin). Ihr gemeinsames Projekt „RheFrag – Entwicklung & Validierung eines Chatbots zur sicheren Beantwortung von rheumatologischen Patient:innenfragen“ entwickelt eine digitale Lösung, mit der Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verlässliche Antworten auf ihre Fragen erhalten. Der entwickelte Chatbot macht medizinisch fundierte Informationen zugänglicher und unterstützt die Versorgung durch niedrigschwellige digitale Angebote. Die Kooperation der Standorte Gießen, Marburg und Berlin verdeutlicht, wie digitale Innovation die rheumatologische Forschung bereichert und die Patientenbetreuung verbessert.
Den zweiten Projektpreis erhält Dr. Yvette Meißner (Berlin) gemeinsam mit Dr. Felix Mühlensiepen (Rüdersdorf bei Berlin) sowie Birgit Arndt (Sankt Augustin) und Annika Spindler (Wuppertal). Das ausgezeichnete Projekt „Informationsbedarfe und -barrieren von Frauen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in der Zeit von Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit“ untersucht die Bedürfnisse und Hürden von Frauen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen in dieser sensiblen Lebensphase. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, Beratungs- und Versorgungsangebote passgenau auszurichten und Informationsbarrieren zu überwinden. Auch dieses Projekt entstand standortübergreifend und stellt damit die patientenzentrierte Forschung in den Mittelpunkt.
Den dritten Projektpreis verleiht die Deutsche Rheumastiftung an PD Dr. med. habil. Rebecca Hasseli-Fräbel (Münster) gemeinsam mit Gabriele Gilliam-Feld (Neuss), Martina Trauth (Bischofsheim), Zeljko Glavac (Düsseldorf), Dr. Nadine Al-Azem (Münster) und Prof. Dr. Silvia Capellino (Dortmund). In ihrer Studie „Der Einfluss des Geschlechts und der Alterung des Immunsystems auf das Risiko für Atemwegsinfektionen bei PsA (DREAM-Studie)“ untersuchen die Forschenden systematisch, wie Geschlecht und Immunalterung das Risiko von Atemwegsinfektionen bei Menschen mit Psoriasis-Arthritis beeinflussen. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für eine gezielte Prävention und eine verbesserte Versorgung dieser Patientinnen und Patienten. Das Projekt entstand in enger Kooperation mehrerer Standorte und zeigt eindrucksvoll, wie innovative Forschung das Verständnis von Risikofaktoren verändert und die Versorgung von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen weiterentwickelt.
Im Rahmen des Ideenwettbewerbs 2025 erhält Dr. Ping Shen (Berlin) eine Auszeichnung für ihr Projekt „Targeting cartilage degradation products to cure osteoarthritis“. Mit ihrer Idee widmet sich die Forscherin dem fortschreitenden Abbau von Gelenkknorpel bei Arthrose. Sie verfolgt dabei einen innovativen Ansatz, bei dem Abbauprodukte im Gelenk gezielt bekämpft werden, um den Krankheitsprozess aufzuhalten und langfristig eine bessere Behandelbarkeit von Arthrose zu erreichen.
Dr. med. Elise Siegert (Berlin) erhält den dritten Ideenpreis für ihr Projekt „Systemische Sklerose heilen und verstehen – neue Therapien gegen Antikörper-produzierende Zellen als Schlüssel“. Ihr Forschungsvorhaben zielt auf die Mechanismen der systemischen Sklerose – einer komplexen Autoimmunerkrankung – und möchte durch die gezielte Beeinflussung antikörper-produzierender Zellen neue Therapieoptionen entwickeln, die langfristig zur Heilung beitragen könnten.
PD Dr. med. Harriet Morf (Erlangen) wird für ihre Projektidee „Digitale Bewegungstherapie für Patient:innen mit SLE und Morbus Sjögren gegen Fatigue und depressive Verstimmungen“ ausgezeichnet. Ihr Ansatz verbindet digitale Bewegungsprogramme mit bewährten Therapiekonzepten, um Fatigue und depressive Symptome bei Patientinnen und Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Morbus Sjögren wirksam zu lindern. Auf diese Weise ermöglicht sie eine individuell angepasste, ortsunabhängige Versorgung.
Der Vorstand der Deutschen Rheumastiftung gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich und dankt ihnen für ihre wichtigen Beiträge für die rheumatologische Forschung. Sie tragen damit maßgeblich zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen bei und bringen die Wissenschaft einen Schritt weiter auf dem Weg, Rheuma heilbar zu machen. Mit diesem Ziel haben die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V. (DGRh) und die Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. die Stiftung gemeinsam gegründet, um die Lebenssituation rheumakranker Menschen zu verbessern.
Weitere Informationen:
Deutsche Rheumastiftung
Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C
10179 Berlin
Tel: 030-24 04 84 81
Fax: 030-24 04 84 79
info[at]rheumastiftung.org
www.deutsche-rheumastiftung.de
Deutsche Rheumastiftung wählt neuen Vorstand für 2025-2028
Berlin, Januar 2025 – Die Deutsche Rheumastiftung hat einen neuen Vorstand für die Amtsperiode 2025 bis 2028 gewählt. Diese wichtige Entscheidung unterstreicht das kontinuierliche Engagement der Stiftung im Kampf gegen rheumatische Erkrankungen, die in Deutschland mehr als ein Drittel der Bevölkerung betreffen. Auch zukünftig setzt sich der Vorstand aus Vertreterinnen und Vertretern der beiden Stifterinnen zusammen: Der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh) und der Deutschen Rheumaliga (DRL). Mit der Wahl bekräftigt die Deutsche Rheumastiftung ihr Engagement, rheumatologische Forschung voranzutreiben, die Versorgung zu verbessern, und damit das Leben von Millionen von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen in Deutschland positiv zu beeinflussen.
Die DGRh benannte Dr. Susanna Späthling-Mestekemper von der Rheumapraxis München, Prof. Dr. Dr. Axel Hueber vom Klinikum Nürnberg und Prof. Dr. Jens Gert Kuipers vom Roten Kreuz Krankenhaus Bremen. Die DRL gewann für die Aufgabe Birgit Barten vom Landesverband Nordrhein-Westfalen, Helwine Ludwig aus dem Vorstand des Landesverbandes Bayern und Marcello Montuori, hauptamtlicher stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands der DRL. Alle Vorstandsmitglieder wurden in der letzten Sitzung ihrer Vorgänger:innen im November 2024 einstimmig bestätigt.
„Die Zusammensetzung gewährleistet eine ausgewogene Mischung aus medizinischer Expertise und Patientenperspektive, die für die ganzheitliche Betrachtung und Behandlung rheumatischer Erkrankungen unerlässlich ist“ betont Prof. Dr. med. Torsten Witte, Leiter der Abteilung Rheumatologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und neuer Vorsitzender. Die Deutsche Rheumastiftung verfolge das ambitionierte Ziel, Rheuma heilbar zu machen. Dazu fördert sie ein breites Spektrum an Initiativen, die darauf abzielen, die Wissenschaft und Forschung im Bereich der Rheumatologie voranzutreiben und die Lebenssituation von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen zu verbessern.
Rheumatische Erkrankungen umfassen eine Vielzahl von Krankheitsbildern, die nicht nur das Bewegungssystem, sondern auch innere Organe und die Haut betreffen können. Die Folgen sind oft schwerwiegend und reichen von anhaltenden Schmerzen über Bewegungseinschränkungen bis hin zu bleibende Schäden an Gelenken, Wirbelsäule und Muskulatur. Auch der neue Vorstand wird sich in den kommenden Jahren intensiv dafür einsetzen, Forschungsprojekte in Grundlagenforschung und klinischer Forschung zu fördern. Ein Fokus liegt dabei auf Projekten, die das Potenzial haben, Therapien zu verbessern und Heilungschancen zu erhöhen.
Darüber hinaus plant die Stiftung, die notwendigen wissenschaftlichen Strukturen durch Stipendien und Stiftungsprofessuren weiter auszubauen. Dies soll dazu beitragen, talentierte Nachwuchswissenschaftler:innen für die Rheumaforschung zu gewinnen und zu fördern. Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist die Stärkung der Selbsthilfe rheumakranker Menschen sein. Durch gezielte Projektbeihilfen und finanzielle Unterstützung von Informationsveranstaltungen soll die Patientenarbeit ausgebaut und intensiviert werden. Nicht zuletzt sieht der neue Vorstand eine wichtige Aufgabe in der Öffentlichkeitsarbeit. Es gilt, das Bewusstsein in der Gesellschaft dafür zu schärfen, dass Rheuma Menschen jeden Alters treffen kann und eine ernsthafte Erkrankung darstellt, die einer umfassenden Behandlung und Unterstützung bedarf.
Weitere Informationen:
Deutsche Rheumastiftung
Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C
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Pressemeldungen Archiv
- 2024: Deutsche Rheumastiftung verleiht Carol-Nachman-Nachwuchs-Forschungspreis 2024
- 2024: Deutsche Rheumastiftung verleiht Ideenwettbewerb-Forschungspreis 2024
- 2024: Deutsche Rheumastiftung verleiht Projektpreise 2024 und erstmalig Preis der Edelgard & Diethelm Fuß Stiftung
- März 2024: Vizepräsidentin der Deutschen Rheuma Liga Marion Rink verstorben
- 2023: Projektpreis 2023 der Deutschen Rheumastiftung
- 2023: Ideenwettbewerb der Deutschen Rheumastiftung 2023: Neue Wege zur Heilung von heute noch unheilbaren rheumatischen Erkrankungen
- Oktober 2023: Deutsche Rheumastiftung verleiht Carol-Nachman-Nachwuchs-Forschungspreis 2023
- September 2023: JoiningforJoints Charitylauf der Deutschen Rheumastiftung Deutschen Rheumatologenkongress 2023 „Rheuma heilbar machen“
- August 2022: Deutsche Rheumastiftung verleiht wissenschaftliche Nachwuchs- und Förderpreise 2022
- September 2022: Berlin: Erfolgreicher analoger Spendenlauf „JoiningForJoints“ der Deutschen Rheumastiftung
- September 2022: Preisträger:innen der Förderprojekte 2022 der Deutschen Rheumastiftung
- Juli 2022: Rheuma heilbar machen: Charity Lauf „JoiningForJoints“ der Deutschen Rheumastiftung ist gestartet
- April 2022: JoiningforJoints – Der Charity Lauf der Deutsche Rheumastiftung ist gestartet
- November 2021: Drei Forschungspreise für innovative Ideen im Kampf gegen Rheuma verliehen
- Oktober 2021: Weltrheumatag 2021 - Jeder vierte Bundesbürger leidet an Rheuma
- Oktober 2021: Deutsche Rheumstiftung verleiht Carol-Nachman-Nachwuchs-Forschungspreis: Zwei Rheumaforschende für bahnbrechende Studienergebnisse in der Corona-Pandemie ausgezeichnet
- Januar 2021: Neuer Vorstand Deutsche Rheumastiftung ab 2021
- Oktober 2020: Forschung für junge Rheumapatienten langfristig gesichert – DRFZ Berlin übernimmt Stiftungsprofessur für Versorgungsforschung an der Charité
- August 2020: Ideenwettbewerb der Deutschen Rheumastiftung 2020: Impfen, Fatigue und künstliche Intelligenz
- Januar 2020: Pressemitteilung "Ideenwettbewerb 2019: Bessere Aufklärung durch Virtual Reality"
- September 2018: Pressemitteilung "Ideenwettbewerb 2018 zeichnet Berliner Rheumaforscher aus: Rheuma und Nervenschäden hängen of zusammen"
- November 2017: Pressemitteilung "Ideenwettbewerb 2017: Förderpreis der Deutschen Rheumastiftung geht an Björn Bühring"
- November 2015: Pressemitteilung "Rheumastiftung zeichnet neue Forschungsideen aus"
- Mai 2015: Pressemitteilung "Kinderrheumatologin wird Stiftungsprofessorin der Rheumastiftung"
- September 2010: Pressemitteilung "Rheuma ist heilbar!..." Expertenrunde am 16.09.2010
- Oktober 2009: „Die Mittel reichen nicht, um auch nur das Wichtigste anzupacken“ Interview mit Prof. Andreas Radbruch
- Oktober 2009: Die Versorgungslage von Rheumapatienten in Deutschland – Ein Interview mit Prof. Angela Zink
- Februar 2009: mobil 2/09 Interview Rheumastiftung
